Auf dem Weg, mit Überraschungen

Residenznotiz #6, 3. August 2022, Kunsthaus Klosters

Ich komme voran, die Walserin ist geschnitten. Am Sonntag haben Bettina, Kathrin und ich unsere Residenz-Projekte gezeigt. Abweichungen vom Plan gehören zum Prozess, sie sind ein Geschenk.

Notizenüberblick, Infos zur Ausstellung

Genug gesägt für heute – nach einer Weile «sehe» ich nichts mehr. Dann wird das Sägemehl-Peeling von der Haut geduscht, gekocht, geschrieben.

Künstlergespräch: Einblick in die Residenz-Werkerei
Am Sonntag lud das Kunsthaus Klosters-Team in der offenen Ausstellung zum Gespräch: Wir drei gaben einen Einblick in unsere Idee und wo wir stehen; jeweils am Arbeitsplatz.

Kathrin Severin taucht ein in die Aktualität von Klosters, geografisch, menschlich, musikalisch. Sie zeichnet mit leichter Hand und hoher Präzision, meist auf lange Leporellos. So entstehen auf Wanderungen Panorama-Aufnahmen und an kulturellen Anlässen akkurat festgehaltene Szenen.

Bettina Gugger sieht, hört und schreibt. Sie lässt sich inspirieren von der Kunst in unserer 14-Zimmer-Kunsthaus, von Begegnungen und Gesprächen im Dorf. Beim Besuch in ihrem Werk- und Ausstellungsraum hat sie erste Kurzgeschichten vorgelesen. Ich habe Lust, mehr davon zu hören und zu lesen.

An meinem Sägeplatz stand die Rohform der Walserin. Sie ist vor rund 700 Jahren über den Wolfgang zugewandert und hat sich mit ihrer Sippe im Schlappin eine Existenz aufgebaut.

Wie man auf dem Bild sieht: Wir haben uns gefunden in der WG zu Klosters, eine schöne Bereicherung.

Freitag, 26. August: Midissage
Noch bleiben uns dreieinhalb Wochen bis zur Präsentation der Werke am Freitag, 26. August, 17 Uhr im Kunsthaus Klosters. Für uns drei ist es eine Vernissage, doch hier im Kunsthaus läuft die Ausstellung seit 28. Mai und wir sind die zweite Gruppe hier, eine dritte folgt.

Die erste Figur steht
Meine Walserin hat ihre Form gefunden. Sie ist genau einen Meter gross, rausgeschnitten aus dem 180 cm langen Lärchenrugel.

Diese Grösse hatte ich nicht vorgesehen; sie hat sich aus dem Holz und der Arbeit ergeben. Das gehört zu den Dingen, die sich in meine Pläne einmischen. Zu meinem eigenen Erstaunen, denn eingegeben hatte ich diese Skizze; die Figuren waren auf 40 bis 60 cm angedacht. Und die jetzige Grösse stimmt – ohne, dass ich mir das ausgedacht habe.

Nun darf sie trocknen, bis die Zweite geschnitten ist: heute war ein produktiver Sägetag…

#7 Rituale in der Kunst-Klause

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